Speaker: Prof. Bamler (TU München, Germany)

Synthetisches Apertur Radar (SAR) ist ein aktives Mikrowellenabbildungsverfahren, das unabhängig von Bewölkung und Tageslicht von einem Satelliten aus Bilder der Erdoberfläche liefert. Seit mehr als einem Jahrzehnt werden mit Satelliten routinemäßig SAR-Bilder für die Erdbeobachtung erhoben. Ein Bildpunkt in einem SAR-Bild zeichnet sich nicht nur durch seine Helligkeit aus, sondern enthält wegen der kohärenten Natur des Abbildungsprozesses auch die Information über die Phasenlage der empfangenen Radarwelle. Die Kombination mehrerer SAR-Bilder und der bildpunktweise Vergleich der jeweiligen Phasen liefert sog. SAR-Interferogramme. Aus diesen können je nach Aufnahmekonstellation digitale Höhenmodelle berechnet werden. Ebenso können aus SAR-Interferogrammen Bewegungen der Erdoberfläche (Vulkanismus, Erdbeben, Senkungen) oder von Gletschern zwischen zwei Aufnahmezeitpunkten mit bis zu Millimeter-Genauigkeit abgeleitet werden.

Der Vortrag führt in die Technik der SAR-Interferometrie ein, gibt einen Überblick über das heutige Anwendungsspektrum und zeigt die Potenziale zukünftiger SAR-Satelliten, wie des deutschen TerraSAR-X, auf.